Geboren wird der Künstler am 21. Juli 1858 in Tapiau im damaligen Ostpreußen als Sohn seiner Eltern Heinrich und Wilhelmine Corinth. Diese betreiben eine Gerberei und einen großen landwirtschaftlichen Betrieb. Seine Schulbildung erlangt er größtenteils am Kneiphöfischen Gymnasium in Königsberg, dem heutige Kaliningrad. Nach dem Tod seiner Mutter 1973, kehrt Corinth auf den Hof seiner Eltern zurück, nachdem er die Schulzeit bei seiner Tante gelebt hat. Kurz danach erwuchs in ihm der Wunsch Künstler bzw. Maler zu werden.
(...) WeiterlesenEr selbst beschreibt, dass das Schicksal einen erheblichen Beitrag leistete, dass sein letztendlicher Beruf Maler wurde, seine Leidenschaften jeden Monat von Landwirt zu Maler zu Matrose zu Soldat wechselten.
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1876 beginnt Lovis Corinth (eigentlich: Franz Heinrich Louis Corinth) in Königsberg bei dem Genremaler Otto Günther ein Akademiestudium. Auf dessen Empfehlung wechselt er 1880 an die Münchner Akademie, wo er mit einjähriger Unterbrechung für den Militärdienst bis 1884 studiert. Zunächst besucht er dort die Klasse des Malers Franz Defregger, wechselt dann aber in die Klasse des Malers Ludwig von Löfftz. Im Oktober desselben Jahres zieht Corinth nach Paris, wo er in die Académie Julian eintritt. Nach einem Jahr in Königsberg übersiedelt er 1888 nach Berlin, wo er seinen Künstlernamen annimmt. Von 1891-1901 zieht es ihn wieder nach München, wo er nun Mitglied der Münchner Secession wird. Hier steht er in Kontakt zu Arnold Böcklin, Max Klinger und Hans Thoma. Corinth beschäftigt sich in dieser Zeit intensiv mit dem "Pleinairismus". Ebenso entstehen Portraits, Akte, religiöse und mythologische Historienbilder, die teils wegen ihres unmittelbaren Naturalismus überraschen.
Corinth wird Vorsitzender der Berliner Secession
Nach einem Jahrzehnt in München siedelt der Künstler nach Berlin über, wo er Mitglied der Berliner Secession wird, 1911 wird er zu ihrem Vorsitzenden gewählt. In Berlin entstehen nicht nur verschiedene Selbstbildnisse, sondern auch zahlreiche Portraits gesellschaftlich bedeutender Auftraggeber. Nach einem Schlaganfall im Jahre 1911 zeichnet sich die Malerei Corinths durch eine zunehmende Intensität und Kühnheit aus.
Walchensee als Inspiration für Corinths Landschaftsbilder
Zwischen 1919 und 1925 kommt es zu wiederholten Aufenthalten am Walchensee, wo allein ca. 60 Landschaftsbilder entstehen. In diesen späten Jahren findet der Künstler im intensiven Ringen um die reine Malerei zu einem eindrucksvollen Altersstil, der sich jeder Einordnung entzieht und auch die Kunst des späten 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflusst. Corinth hat auch als Graphiker ein überaus umfangreiches Oeuvre Werk hinterlassen und zahlreiche Illustrationszyklen geschaffen. Lovis Corinth zählt zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Impressionismus.
Lovis Corinth - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: