Theo Champion

Theo Champion studierte in Düsseldorf und Weimar

Theo Champion wurde am 5. Februar 1887 als Theodor Champion in Oberkassel geboren. Der Sohn des Kaufmanns Karl August Champion begann 1906 ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei dem Bildnis- und Historienmaler Eduard von Gebhardt (1838–1925), zog aber bereits im Folgejahr nach Weimar, wo er an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule bei dem Landschaftsmaler Theodor Hagen (1842–1919) zum Neoimpressionismus gelangte. Dem Rat seines Lehrers Hagen folgend, unternahm Theo Champion zwischen 1910 und 1913 mehrere Reisen nach Italien, Frankreich und in die Niederlande, um dort die alten Meister zu studieren. Maßgeblich beeinflusst wurde die Malweise des jungen Künstlers in diesen Vorkriegsjahren von Vincent van Gogh (1853–1890). Während des Ersten Weltkriegs wurde Theo Champion in der Schlacht um Verdun verwundet und musste einige Zeit in einem Lazarett verbringen. Nach dem Krieg fand Champion Anschluss an die Düsseldorfer Künstlerszene und gehörte zu den Mitgründern der Gruppe Das Junge Rheinland sowie später der Rheinischen Sezession; 1922 trat er dem Kunstverein Malkasten bei.

Zwischen Neoimpressionismus und Neuer Sachlichkeit

Theo Champion mied das Atelier und malte vorwiegend nach der Natur, wobei es ihm aber nicht um realistische Landschaftsdarstellungen ging. Champion war ein poetischer Maler, der trotz seiner zunehmenden Hinwendung zur Neuen Sachlichkeit seine Bilder aus verschiedenen Motiven, die er einerseits präparierte, mitunter aber auch nur zufällig in der Natur fand, zusammensetzte. Menschen oder Tiere, die ihm ungeplant ins Bild liefen, wurden oft spontan aufgenommen und integriert. Auch die dunklen Erfahrungen zweier Weltkriege veranlassten Theo Champion nicht zu politischen oder gesellschaftskritischen Bezügen, er hielt sich zeitlebens außerhalb aller zeit- und kunstgeschichtlichen Kriterien. Wenn er seine Bilder für Ausstellungen einreichte, taten sich die Veranstalter schwer damit, ihn auf eine angemessene Weise zu präsentieren und stellten ihn vielfach zu abgesonderten Gruppen mit Malern wie Herbert Böttger (1898–1954) und Julius Bretz (1870–1953) zusammen, was dem Künstler durchaus nicht ungelegen kam.

Erfolg als unabhängiger und eigenständiger Malerpoet

Theo Champion war durch das Vermögen seines Vaters, der mit einem Dampf-Latrinen-Reinigungs-Unternehmen zu beträchtlichem Wohlstand gekommen war, finanziell unabhängig und konnte seine künstlerischen Vorstellungen ohne ökonomische Zwänge verwirklichen. Seine Bilder erfreuten sich dennoch großer Beliebtheit bei einem großen Publikum, weil er auf unnachahmliche Weise traditionelles Handwerk mit neuen künstlerischen Akzenten verband. Der Heimatdichter und Geograf Carl Vossen (1915–2002) rühmte Theo Champion als »rheinischen Malerpoeten«. Seine Mischung aus Poesie und Naivität rückten ihn in die Nähe von Henri Rousseau (1844–1910). 1932 gründete er mit den gleichgesinnten Künstlern Adolf Dietrich (1877–1957), Hasso von Hugo (1897–1945), Alexander Kanoldt (1881–1939), Franz Lenk (1898–1968), Franz Radziwill (1895–1983) und Georg Schrimpf (1889–1938) die neuromantische Gruppe Die Sieben, die sich an Caspar David Friedrich (1774–1840) orientierte.

Theo Champion starb am 20. September 1952 in Zell an der Mosel.