Gert Heinrich Wollheim

Geburtsdatum/-ort

11. September 1894, Dresden, Deutschland

Todestag/-ort

22. April 1974, New York City, New York, Vereinigte Staaten

Gert Heinrich Wollheim - Dachgeister
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Gert Heinrich Wollheim Biografie

Gert Heinrich Wollheim inszenierte gern, am liebsten sich selbst. Aus seinen Überzeugungen machte er keinen Hehl, vertrat sie mit demselben anarchischen Selbstbewusstsein, mit dem er auch die etablierten Darstellungsformen seiner Zeit durcheinanderwirbelte und Bilder in eigenem Stil schuf.

Gert Heinrich Wollheim war ein Rebell aus gutsituiertem Hause

Gert Heinrich Wollheim wurde am 11. September 1894 in Dresden geboren. Er war der zweite Sohn des Automatenfabrikanten Heinrich Wollheim und seiner Frau Gertrud, sein älterer Bruder Hasso Heinrich Wollheim machte sich als Chirurg einen Namen. Gert Heinrich Wollheim zeigte sich, vor allem unter dem Eindruck der Schrecken des Ersten Weltkrieges, weniger angepasst, lebte 1919 für kurze Zeit in einer Künstlerkommune und wollte mit Otto Pankok, den er während seines Studiums an der Weimarer Kunsthochschule kennengelernt hatte, im ostfriesischen Remels eine Künstlerkolonie gründen. In Remels wurden beide allerdings nicht glücklich und zogen darum nach Düsseldorf weiter, wo sie sich der Künstlergruppe »Das Junge Rheinland« anschlossen. Dabei traf Wollheim auf Otto Dix und Max Ernst und beteiligte sich an der kurzlebigen Zeitschrift »Das Ey«, die mit ihren drei Ausgaben der Galeristin und Förderin der jungen Kunst, Johanna Ey, gewidmet war. Mit dem Maler und Schriftsteller Adolf Uzarski organisierte er eine Ausstellung und einen Kongress für junge moderne Künstler aus der ganzen Welt.

Gert Heinrich Wollheim war als Mensch und Künstler ein Vulkan

Gert Heinrich Wollheim sah seine Berufung nicht nur in der Kunst, sondern erblickte sie auch im eifrigen Kampf gegen alle gesellschaftlichen Fehlentwicklungen seiner Umgebung – oder was er als eine solche ansah. Also engagierte er sich: für seine politische Überzeugung, den Kommunismus, für die Entmachtung des Bürgertums und die Überwindung des verhassten Akademiebetriebs. Zugeständnisse machte er nie – womit er sich den Respekt seiner Mitstreiter verdiente und zahlreiche Gegner auf den Plan rief. Mit uneingeschränktem Wohlwollen begegnete er hingegen den Frauen – sofern sie schön genug waren und sich mit dem nötigen Maß an Bewunderung um ihn scharten. Als er seine langjährige Wirkungsstätte Düsseldorf verließ, widmete er diesem Umstand ein eigenes Gemälde, das ihn selbst zeigt, angetan im pompösen Frack, umgeben von weiblichen Adoranten, die sich mit dramatischer Pose dem Künstler entgegenwerfen. Wollheim kam nie zur Ruhe, malte, schrieb, musizierte, drückte sich aus.

Von den Nationalsozialisten zur Flucht gezwungen

Gert Heinrich Wollheim galt den Nationalsozialisten als »entarteter Künstler«, konnte folglich seine Tätigkeit als Maler nicht mehr ausüben und floh deshalb nach Paris, wo er sich 1936 an der Gründung des »Freien Deutschen Künstlerbundes« beteiligte und zeitweilig mit der ebenfalls jüdischstämmigen Tänzerin Tatjana Barbakoff liiert war. 1939 wurde er interniert, doch konnte er wieder entkommen und setzte sich in die Pyrenäen ab. Im unwegsamen Gebirge versteckte sich Gert Heinrich Wollheim bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Während seine Geliebte Barbakoff 1944 in Auschwitz ermordet wurde, gelang Wollheim mithilfe seines Freundes Leonhard Frank und des International Rescue Commitees die Emigration nach New York. Frank war auch sein Trauzeuge bei der Heirat mit Mona Eiseman. Obwohl er in den USA nicht mehr an die schillernden Erfolge seiner wilden Zeit in Düsseldorf anknüpfen konnte, gilt er der Kunstgeschichte als eigenwillige Größe des Expressionismus.

Gert Heinrich Wollheim starb am 22. April 1974 in New York.

© Kunsthaus Lempertz

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Gert Heinrich WollheimDachgeister€201.600
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