Paul Müller-Kaempff war einer der beliebtesten Landschaftsmaler seiner Zeit; seine Werke waren bis weit über die Grenzen seiner norddeutschen Heimat hinweg berühmt und begehrt, wurden bis nach Südamerika und Asien verkauft. Besonderen Ruhm genießt der deutsche Maler hierzulande für die Gründung der Künstlerkolonie Ahrenshoop.
(...) WeiterlesenPaul Müller-Kaempff - Studium in Düsseldorf, Karlsruhe und Berlin
Paul Müller-Kaempff wurde am 16. Oktober 1861 in Oldenburg geboren. Als sechstes Kind des Militärarztes Dode Emken Müller erhielt er eine fundierte Schulbildung und konnte seine Neigung zur Kunst durch den Besuch der Düsseldorfer Kunstakademie ausleben. 1883 ging er nach Karlsruhe, um an der dortigen Akademie bei Gustav Schönleber zu studieren, 1886 erfolgte der Wechsel an die Preußische Akademie der Künste in Berlin, wo er im Meisteratelier von Hans Fredrik Gude unterrichtet wurde. Während dieser Zeit lernte Paul Müller-Kaempff seinen Malerkollegen Georg Müller vom Siel kennen, mit dem ihn eine lebenslange lockere Freundschaft verband. Auch stellte er in Berlin und Magdeburg seine ersten Bilder aus und unternahm mehrere Studienreisen an die Nordseeküste, in den Schwarzwald und sogar nach Italien. Bei einem Ausflug mit seinem Freund Oskar Frenzel entdeckte er das Fischerdorf Ahrenshoop auf dem Darß, das für ihn zu einem lebensverändernden Schicksalsort werden sollte. 1892 übersiedelte Paul Müller-Kaempff nach Ahrenshoop, um dort sein eigenes Atelier zu gründen.
Gründung der Ahrenshooper Künstlerkolonie
Paul Müller-Kaempff engagierte sich an seinem neuen Wohnort auf vielfältige Weise für die Kunst: Neben seinem Atelier gründete er die Malschule St. Lukas und einen Kunstverein. Das Pensions- und Atelierhaus Paul Müller-Kaempffs entwickelte sich schnell zu einem Anziehungspunkt für zahlreiche Künstler: Fritz Grebe, Anna Gerresheim, Hugo Richter-Lefensdorf, Elisabeth von Eicken, Louis Douzette, Carl Rahtjen und andere versammelten sich um Paul Müller-Kaempff, der trotz aller Erfolge an seinem neuen Wohnort auch zu der alten Heimat stets Verbindung hielt. Mit Theobald Schorn bemühte er sich 1909 um die Errichtung des Ahrenshooper Kunstkatens. 1911 besuchten Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky Ahrenshoop; Werefkin hielt diesen Aufenthalt sogar in einem Gemälde fest. Zeitweise lebte der Künstler auch in Hamburg und wurde Mitglied des Hamburger Kunstvereins von 1832.
Gefeierter Landschaftsmaler und Förderer der Kunst
Paul Müller-Kaempff feierte seine großen künstlerischen Erfolge vor allem als Landschaftsmaler. Dabei bediente er sich eines äußerst progressiven Stils, der zahlreiche Sammler ansprach und ihm glänzende Verkäufe bescherte. Müller-Kaempff war über vier Jahrzehnte lang immens fleißig und vielseitig, malte Gemälde, Aquarelle sowie Pastelle und scheute auch vor Postkarten und Lithografien nicht zurück. Zu seinen Buchillustrationen gehörte ein Vogelbuch des berühmten Ornithologen Johann Friedrich Naumann. Selbst Prinz Eitel Friedrich von Preußen erwarb einige Bilder für den Hof seines Vaters Kaiser Wilhelm II. Für seine Kunst erhielt Paul Müller-Kaempff Preise und Auszeichnungen, darunter im Jahr 1905 die Oldenburgische Staatsmedaille. Im selben Jahr heiratete er seine Schülerin, die acht Jahre jüngere Else Schwager, die es unter dem Namen Else Müller-Kaempff ebenfalls zu einer bekannten Malerin brachte. 1906 erhielt er eine Professur und gehörte bis 1912 der staatlichen oldenburgischen Kunstankaufskommission an.
Paul Müller-Kaempff starb am 5. Dezember 1941 in Berlin.
Paul Müller-Kaempff - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: