Max Slevogt - Früh erkanntes Zeichentalent
Max Slevogt wurde am 8. Oktober 1868 in Landshut geboren. Der Sohn des bayerischen Hauptmanns Friedrich Ritter von Slevogt verlor den Vater im Alter von zwei Jahren und zog mit seiner Mutter Caroline von Slevogt nach Würzburg, wo er bis 1984 zur Schule ging. Schon während seiner Schulzeit zeigte sich sein ausgeprägtes Zeichentalent, das auf Wunsch seiner kunstliebenden Mutter durch privaten Unterricht bei dem Landschafts- und Genremaler Ludwig Prechtlein eine erste Förderung erfuhr. Seine Entscheidung für die Kunst führte Max von Slevogt an die Akademie der Bildenden Künste in München. Dort fand er in Wilhelm von Diez, Gabriel von Hackl, Johann Caspar Herterich und Karl Raupp weitere kundige Lehrer. Während seiner regelmäßigen Besuche auf Neukastel in der Pfalz entstanden seine ersten Landschaftsbilder. 1889 belegte Max Slevogt ein Studiensemester an der Académie Julian in Paris, im Folgejahr unternahm er mit dem befreundeten Maler Robert Breyer eine Studienreise nach Italien.
Suche nach neuen Wegen
Max Slevogt tat sich schwer mit den akademischen Traditionen, die sich zu seiner Zeit vor allem an der »Düsseldorfer Schule« orientierten. Er suchte neue Wege und fand diese zeitweise bei den großen Münchner Malerpersönlichkeiten wie Gabriel von Max und Franz von Stuck, vor allem aber bei Wilhelm Leibl, Arnold Böcklin und der Schule von Barbizon. Seine Malweise durchlief in diesen Jahren eine deutliche Entwicklung, bewegte sich von den überwiegend erdfarbenen Ateliertönen hin zu einer´m dem Impressionismus entsprechenden Farbenreichtum. Max Slevogt stellte mit der avantgardistischen Münchner Secession aus und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der daraus hervorgehenden Freien Vereinigung der XXIV (Münchner 24). Als Zeichner veröffentlichte er erste Karikaturen in den Münchner Zeitschriften Jugend und Simplicissimus. Der künstlerische Durchbruch erfolgte nach seinem Umzug nach Berlin: Während die Präsentation seines Bildes Danaë in München noch für einen Skandal gesorgt hatte, trug ihm sein Triptychon Der verlorene Sohn auf einer Ausstellung der Berliner Secession großen Beifall ein. Auf der Weltausstellung in Paris zeigte er sein Bild Scheherazade im Deutschen Pavillon und beschäftigte sich mit der Kunst von Édouard Manet.
Lichtspiele und Kriegsschrecken
Max Slevogt malte bevorzugt Landschaften und Familienmitglieder, vor allem seine Frau Antonie (Nini) und seine Schwiegermutter Henriette Finkler. Der Kölner Schokoladenproduzent Ludwig Stollwerck beauftragte Max Slevogt mit Entwürfen für seine Sammelbilder. Eines seiner berühmtesten Werke entstand 1902: Der selbst sängerisch keinesfalls unbegabte Maler porträtierte mit dem Bild Das Champagnerlied den portugiesischen Bariton Francisco d'Andrade, mit dem er sich angefreundet hatte. Finanzielle Absicherung erreichte Max Slevogt durch einen Exklusivvertrag mit dem Verleger Bruno Cassirer und seinem Vetter, dem Kunsthändler Paul Cassirer. Inspirieren ließ sich der Künstler durch alles in jedem Augenblick: Fortwährend machte er sich Notizen, fertigte Skizzen an und grobe Entwürfe, auf Briefumschlägen, Theaterkarten, Servietten oder Zeitungsseiten. Die Welt der Bühne und der Literatur begeisterte ihn, er schuf Bühnenbilder und Kostümentwürfe, illustrierte literarische Klassiker und Opernszenen. Eine Reise nach Ägypten prägte seine Malweise nachhaltig und führte zu der einzigartigen Lichtgestaltung, für die Slevogt bis heute berühmt ist. Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Kriegsmaler an der Front, was ihn nachhaltig schockierte und zu neuen künstlerischen Ansätzen bewegte.
Max Slevogt starb am 20. September 1932 in Leinsweiler-Neukastel.
Max Slevogt - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: